Abstract:

Das Max Ernst Museum Brühl des LVR zeigte vom 3.9.2017 bis 28.1.2018 die Ausstellung „MIRÓ – Welt der Monster“. Das Werk des in Barcelona geborenen Künstlers Joan Miró bietet ein faszinierendes Spektrum von bildnerischen Mitteln, die sich durch ihre Vielfalt und Erfindungskraft auszeichnen. Die Ausstellung „MIRÓ – Welt der Monster“ widmete sich insbesondere dem plastischen Schaffen Mirós in den 1960er und 70er Jahren, das im Verhältnis zum malerischen und grafischen Werk weniger bekannt ist. Der Künstler kombiniert gefundene Alltagsgegenstände zu fantastischen Wesen, die anschließend in Bronze gegossen werden. Einige von ihnen sind farbig bemalt und wirken wie seinen sprühend-bunten Gemälden entsprungen. Für Miró bevölkern sie seine „traumhafte Welt lebender Monster“. Zusammen mit einer Auswahl an Gemälden und Arbeiten auf Papier stehen sie in dieser Präsentation in einem unmittelbaren Dialog verschiedener Gestaltungsmedien und beleuchten Mirós auf alle Gattungen übergreifende Kunst.

Joan Miró ging es um eine „Kunst für alle“ mit einer direkten und offenen Bildsprache. Die Ausstellung greift diesen Gedanken auf und überführt ihn in das digitale Zeitalter. Eigens dafür entwickelte das Max Ernst Museum Brühl des LVR in Zusammenarbeit mit dem Cologne Game Lab (CGL), Institute for Game Development & Research der Technischen Hochschule Köln eine Augmented Reality-App – mit den beiden Anwendungen „Miró 360°“ für den Katalog und „Mirós Monster“ für die Ausstellung.

Mirós Monster

Ähnlich wie Miró Alltagsgegenstände für seine Plastiken gesammelt und zusammengestellt hat, konnten Besucher mit „Mirós Monster“ per Smartphone in der Ausstellung 3D-Objekte sammeln. Auf einem Sockel im Zwischengeschoss liess sich daraus ein virtuelles Monster erschaffen, das man im Anschluss farblich bearbeiten, fotografieren und über die Sozialen Medien teilen konnte. Hierdurch konnten die Ausstellungsbesucher die für Miró zentralen Vorgänge des Findens und Zusammenstellens aktiv nachvollziehen. Durch weiterführende Informationen zur Rolle der Gegenstände bei Miró ergänzte die App die Anschauung des Originals, ohne sie zu ersetzen.

Vita:

Patrick Blümel geb. 1979.
2000 – 2009: Studium der Kunstgeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
2011 – 2013: Wissenschaftliches Volontariat im Max Ernst Museum Brühl des LVR.
2014 – 2016: Kuratorische Assistenz im Max Ernst Museum Brühl des LVR.
Seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Max Ernst Museum Brühl des LVR.